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8 HÄUFIGE FEHLER IN DER HUNDERZIEHUNG
- von Sonja Stammer
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EIN KOMMANDO SAGEN UND ES NICHT SO MEINEN
Gib ein Kommando immer nur dann, wenn Du auch wirklich möchtest, dass Dein Hund dieses erbringt. Vermeide „neben her“ gesagte Kommandos.
Ein Beispiel: Du möchtest Deinen Hund anleinen. Damit das einfacher geht, sagst Du das Kommando „Sitz“. Aber Dein Hund bleibt wie angewurzelt stehen. Du leinst ihn an und gehst weiter. Konzentriert hast Du Dich auf das Anleinen, das Kommando fiel nur nebenher, dass Dein Hund es gar nicht erbracht hat ist Dir nicht aufgefallen.
Dem Hund ist es aber sehr wohl bewusst, dass er auf dieses Kommando nicht gehorchen musste. Er wird ausprobieren, in wie weit er auf dieses Kommando und auch andere Kommandos reagieren muss. Stellt er fest, dass Du in der Regel nicht das meinen, was Du sagst, wird er als Konsequenz aus dieser Erkenntnis immer weniger auf Deine Kommandos reagieren.
Sei konsequent, wenn Du ein Kommando sagst, muss Dein Hund dieses auch erbringen.
KOMMANDO UND KÖRPERSPRACHE STIMMEN NICHT ÜBEREIN.
Achte darauf, dass das gesprochene Kommando mit dem angezeigten übereinstimmt. Sage nicht „Sitz“ und zeige mit der Hand „Platz“. So verwirrst Du Deinen Hund unnötig.
Das gleiche gilt für Deine Emotionen und Deine Körpersprache. Wenn Du wutentbrannt hinter Deinem Hund herbrüllst, dass er SOFORT zu Dir kommen soll und womöglich eine körperliche Drohhaltung einnimmst….würde ich auch nicht kommen.
Bleibe immer freundlich und gebe stimmige Körpersignale zu Deinem Kommandos.
VERGESSEN ZU LOBEN.
Wenn Dein Hund etwas gut gemacht hat, dann zeige ihm dies auch. Lobe Deinen Hund. Du darfst ihm auch eine Belohnung geben. Das kann ein Leckerchen sein oder eine kurze Spieleinheit.
Gerade wenn Dein Hund am Anfang seiner Ausbildung steht, solltest Du ihn stehts loben, wenn er etwas richtig macht. Woher soll er sonst wissen, was Du möchtest?
Später, wenn der Auszubildende zum Profi geworden ist, kannst Du Dir Lob und Belohnung für besonders gut gemeisterte Situationen/ schnell erbrachte Kommandos aufbewahren.
LOB MIT BEDRÄNGEN VERWECHSELN.
Oft verwechseln Hundebesitzer Lob mit Bedrängen.
Die wenigsten Hunde empfinden Streicheleinheiten, in Form von „Kopf tätscheln“ als Belohnung. Auch auf den Hund zuzustürzen, um ihn dann massiv zu streicheln, verunsichert die meisten Hunde sehr.
Besser ist es ein wenig rückwärts gehen, den Hund zu Dir kommen lassen und ihn mit Leckerchen, einer kleinen Spieleinheit oder einer ruhigen Streicheleinheit belohnen. Und damit wären wir bei Punkt 5…
BESTECHEN STATT BELOHNEN:
Besteche Deinen Hund nicht mit den Leckerchen/Spielzeug, z.B. Leckerchen an die Nase und an einem anderen Hund vorbei gehen oder das Leckerchen zeigen und dann ein Kommando verlangen.
Wenn Du die Leckerchen so einsetzt ist dies eine Bestechung: Wenn du XY jetzt tust, dann kannst du dir dieses Leckerchen verdienen. Dein Hund wird das mitmachen, wenn er motiviert ist. ABER ist die Bestechung nicht gut genug oder Du hast womöglich gerade keine zur Hand, dann wird Dein Hund machen was er möchte und nicht unbedingt Deine Kommandos befolgen.
Nutze Deine Leckerchen/Spiel als Belohnung. Wenn Dein Hund etwas wirklich gut gemacht hat, dann bekommt er im Anschluss eine Belohnung in Form von Leckerchen/Spiel.
Für Hunde in der Grundschule gibt es für jede kleinste Kleinigkeit eine Belohnung. Bei Uniabsolventen kannst Du mit der Belohnung sparsamer werden und nur noch belohnen wenn ein Kommando super gut, sofort und/oder in einer schwierigen Situation erfolgt ist.
EIN KOMMANDO STÄNDIG WIEDERHOLEN.
Befolgt ein Hund geforderte Kommandos nicht, ist er nicht schwerhörig, sondern hat meistens gelernt, dass die von Dir gesagten Kommandos gar nicht für ihn bestimmt sind.
Ist es Dein Ziel, dass Dein Hund nach dem ersten Kommando hört, dann gib ihm nicht immer drei – zehn Chancen. Du brauchst ein Kommando nicht ständig zu wiederholen, damit Dein Hund es befolgt.
Sage ein Kommando nur einmal und dann…siehe Punkt 1…sei konsequent und fordere es ein.
NUR IN DER HUNDESCHULE KONSEQUENT SEIN
Wenn Du während der Hundeschulstunden immer alles gibst und danach die Zügel wieder schleifen lässt, erreichst Du nur, dass Dein Hund sich in dieser Hundeschulstunde mächtig anstrengt, um das Geforderte zu erbringen und im Alltag aber macht was er möchte.
KONSEQUENZ MIT LAUTSTÄRKE VERWECHSELN.
Du bist nicht konsequenter nur weil Du den Hund anschreist. Bitte bleibe immer freundlich mit Deinem Hund.
Schreien impliziert Deiner Umwelt und auch Deinem Hund, dass Du die Situation nicht im Griff hast.
Welche (unbewussten) Fehler in der Hundeerziehung fallen Dir ein? Wir freuen uns über Deine Erfahrungen.