Lebensmittel die für Hunde giftig sind

von Sonja Stammer

LEBENSMITTEL DIE FÜR HUNDE GIFTIG SIND

Einige für uns alltägliche Lebensmittel sind für unser Hunde giftig oder ungesund und sollten nicht in ihren Näpfen landen.

BIRKENZUCKER, XUCKER:

Im Zuge der gesunden Ernährung kommen immer mehr Produkte mit Zuckerersatzstoffen vor. Einer davon ist Birkenzucker (E967), auch bekannt unter Xucker, Xylitol, Xylit oder Erythrit.

Birkenzucker ist giftig für deinen Hund! Nach Aufnahme von Birkenzucker kommt es zu einer starken Ausschüttung von Insulin, das zu einem rapiden Abfall des Blutzuckerspiegels (sog. Hypoglykämie) und schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand führt. Es kann zu Leberschäden bis hin zu Leberversagen kommen.

Für kleine Hunde können schon geringe Mengen Birkenzucker ausreichen, um einen lebensbedrohlichen Zustand auszulösen. Daher verwahre deine zuckerfreien Bonbons, Kaugummis und den anderen Süßkram außer Reichweite deines Hundes auf. Auch bei Kuchen und Plätzchen, die mit dem Zuckerersatzstoff gebacken wurden, muss besonders darauf geachtet werden, dass dein Hund sich nicht daran bedienen kann.

Falls es doch mal dazu kommt, hilft nur der schnellste Weg zum Tierarzt. Bitte verschwende keine Zeit mit Eigenversuchen. Das wird nicht von selbst wieder besser.

Symptome: Erbrechen, Lethargie, Schwäche, Koordinationsstörungen, Krämpfe, gesteigerte Herzfrequenz

 

ALKOHOL:

Grundsätzlich ist Alkohol für den Hund genauso giftig wie für den Menschen. Nur reichen schon geringe Mengen Alkohol aus, um massive Symptome auszulösen. Auch die Symptome sind ähnlich wie beim Menschen. Hunde können Alkohol nur sehr langsam abbauen.

Vorsicht auch mit rohem Hefeteig. Frisst der Hund Hefeteig, kommt es durch die alkoholische Gärung zu einem stark alkoholisierten Hund.

Symptome: Koordinationsstörungen, Orientierungslosigkeit, Erbrechen, Atemnot, in extremen Fällen: Koma und Tod.

 

AVOCADOS:

Avocados enthalten das für den Hund (und fast alle anderen Haustiere) giftige Persin. Einige Avocadosorten gelten als Persin frei. Da diese nur schwer von den anderen Sorten zu unterscheiden sind, füttert man aus Vorsicht besser keine Avocados an Hunde.

Symptome: Durchfall, Erbrechen, Atemnot, Husten, erhöhte Herzfrequenz, in extremen Fällen Bildung von Ödemen und Bauchwassersucht.

 

KNOBLAUCH & ZWIEBELN: 

Zu Knoblauch und Zwiebeln gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Aussagen. Die einen würden niemals Knoblauch u./o. Zwiebeln füttern, da sie es für hochgiftig halten. Die anderen füttern schon seit Jahren Knoblauch/Zwiebeln ohne irgendwelche Vergiftungserscheinungen beim Hund zu beobachten.

Gehen wir dem ganzen ein wenig auf den Grund, dann kann man auf der Seite der Universität Zürich Institut Veterinärpharmakologie und -toxikologie folgende Daten finden: Toxische Dosis Hund: 1.25 ml/kg Körpergewicht Knoblauchextrakt (5g/kg Körpergewicht ganzer Knoblauch) während 7 Tagen. 

Wenn wir von einem 20 kg schweren Hund ausgehen, müssten wir diesem über 7 Tage etwa 100 g Knoblauch pro Tag füttern um eine toxische Wirkung zu erzielen. Das sind zwischen 30 – 50 Knoblauch Zehen pro Tag über eine ganze Woche. Welcher Hund würde freiwillig so viel Knoblauch aufnehmen und welcher Hundehalter würde freiwillig so viel Knoblauch füttern? Mit anderen Worten: Auch hier mach die Dosis das Gift.

Ähnliches gilt für Zwiebeln: Die toxische Dosis liegt bei etwa 5,5 g/kg Körpergewicht.

Zusammenfassend kann man sagen: Ja, Knoblauch und Zwiebeln sind giftig für Hunde, ABER in einer Menge, die kein normaler Hund freiwillig zu sich nehmen würde. In normalen Mengen kann man Knoblauch u./o. Zwiebeln füttern.

 

NACHTSCHATTENGEWÄCHSE:

Nachtschattengewächse enthalten Solanin, dieses natürliche Toxin ist für den Hund giftig. Solanin wird durch den Reifungsprozess abgebaut, so dass reife Tomaten oder rote Paprika durchaus verfüttert werden können. Niemals an den Hund verfüttern solltest du grüne Paprika, grüne Tomaten, Auberginen und rohe Kartoffeln.

Symptome: Erbrechen, Durchfall und Schleimhautreizungen

 

OBSTKERNE:

Einige Obstkerne enthalten Cyanid, welches im Magen zur Blausäure umgewandelt wird. Beispiele für cyanidhaltige Obsterne, sind die Kerne von Kirsche, Pflaume und Pfirsich.

Symptome: Blausäurevergiftung führt zu Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Fieber und Krämpfen.

 

HÜLSENFRÜCHTE (ROH):

Hülsenfrüchte enthalten im rohen Zustand das Toxin Phasin. Dieses Gift ist sowohl für den Menschen, als auch für den Hund giftig. Phasin ist hämagglutinierend, übersetzt heißt das, dass es die roten Blutkörperchen verklumpt.

Symptome einer Vergiftung: Blutungen im Magen-Darm-Trackt, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krämpfe.

 

SCHWEINEFLEISCH (ROH): 

Schweinefleisch ist natürlich nicht giftig für einen Hund. Allerdings können Schweine Träger des Aujeszky-Virus sein. Das Aujeszky-Virus ist ein Herpes-Virus, dessen Hauptwirt das Schwein ist. Schweine überleben die Virusinfektion in der Regel, Hunde und Katzen dagegen nicht. Jedes Jahr sterben Jagdhunde nach Kontakt mit Wildschwein, an dem Aujeszky-Virus und die damit hervorgerufene Pseudowut (anzeigepflichtige Tierseuche). Es ist also eine reine Vorsichtsmaßnahme kein rohes Schweinefleisch zu füttern.

Symptome: Appetitlosigkeit, Fieber, Erbrechen, Koordinationsstörungen, starker Juckreiz, Wesensveränderungen, Unruhe, die Krankheit verläuft tödlich.

 

WEINTRAUBEN UND ROSINEN:

Um Weintrauben und Rosinen ranken sich verschiedene Gerüchte. Fakt ist, dass immer wieder Hunde nach der Aufnahme von Weintrauben/Rosinen mit Vergiftungserscheinungen zu kämpfen hatten, bis hin zum Tod. Allerdings kenne ich auch viele „BARFer“, die ihren Hunden seit Jahren Weintrauben geben, ohne jemals Symptome einer Vergiftung beobachtet zu haben. Es liegt die Vermutung nahe, dass Hunde unterschiedlich empfindlich auf die Aufnahme von Weintrauben/Rosinen reagieren. Doch als Vorsichtsmaßnahme gilt: Keine Weintrauben/Rosinen für Hunde.

Symptome einer Vergiftung: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Apathie, Appetietmangel, Dehydration, Nierenversagen bis hin zum Tod.

 

SCHOKOLADE UND KAKAOPULVER:

In Schokolade und Kakaopulver ist das für den Hund giftige Theobromin enthalten. Je höher der Kakaogehalt, desto höher ist auch der Theobromingehalt. Für kleine Hunderassen können schon einige Stückchen Schokolade tödlich sein, während größere Hunderassen einen kompletten Schoko-Weihnachtsmann (inkl. Silberpapier) ohne Vergiftungserscheinungen überleben.

Symptome: Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krämpfe, Atemnot, Bewußtseinsstörungen, Herzrythmusstörungen, Herz- Kreislaufversagen bis hin zum Tod.

 

MAKADAMIA NÜSSE: 

Makadamia Nüsse sind für Hunde giftig. Bisher ist noch nicht bekannt, warum Makadamia Nüsse beim Hund klinische Symptome hervorrufen.

Symptome: Fieber, Erbrechen, Schwäche und Lähmungserscheinungen, apathisches Verhalten

 

 

Als kleinen Reminder haben wir für dich eine Checkliste erstellt:

Checkliste giftige Lebensmittel für Hunde