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NACHHALTIG MIT HUND
- von Sonja Stammer
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Einer der Werte, die dem Team vom HundeWerk.net wichtig sind ist: Nachhaltigkeit.
Nicht nur, dass wir für Dich eine nachhaltige Hundeerziehung anstreben, die Dich und Deinem Hund zu einem Team zusammenwachsen lässt, so dass ihr ein entspanntes, gemeinsames Leben verbringen könnt, sondern darüber hinaus machen wir uns immer Gedanken, wie wir unser Leben nachhaltiger gestalten können.
Jedes Teammitglied für sich versucht seinen Lebensstil und Konsumverhalten dahin gehend zu optimieren. Jeder in seinem eigenen Tempo und in seiner eigenen Überzeugung, denn Nix ist nachhaltig, wenn man nicht dahinter steht. Einige Beispiele: Im Büro versuchen wir Papier zu sparen, unter anderem indem wir überlegen, was überhaupt ausgedruckt werden muss und wenn wir etwas ausdrucken müssen, dann doppelseitig. Der größte Teil des Teams lebt vegetarisch, die anderen haben den Fleischkonsum reduziert. Wir achten auf vegane Lebensmittel, Seifen u. Co. – in Gummibärchen brauchen wir keine tierischen Zutaten, die schmecken auch wunderbar ohne. Ein Teil unserer Lebensmittel stammt vom Bauern unseres Vertrauens. Wir nutzen Mehrwegflaschen, statt Einweg. Haben immer unsere Tragetasche beim Einkauf dabei. Versuchen Plastik zu vermeiden, wo es geht, z.B. statt Shampooflaschen, Duschgel, Zahnpasta nutzen wir plastikfreie Alternativen. Genauso versuchen wir Palmöl zu vermeiden (bye bye Nutella). Insgesamt versuchen wir unseren Konsum zu reduzieren und wenn wir etwas benötigen, dass es auch Second Hand gibt, greifen wir darauf zurück.
Eine große Baustelle, die wir noch haben und die uns sehr bewusst ist: Unsere Autos. Auch hierfür werden wir noch eine Lösung finden. Zunächst versuchen wir erst einmal weniger zu fahren. Du siehst auch wir sind nicht perfekt, sind aber der Meinung jeder kleine Schritt zählt, daher bemühen wir uns jeden Tag ein wenig mehr um eine nachhaltige Lebensweise.
Nun sind wir eine Hundeschule und unser Tag dreht sich rund um den Hund und natürlich stellt sich auch hier die Frage: Das Leben mit Hund, geht das nachhaltiger?
6 Tipps für ein nachhaltigeres Leben mit Hund:
Hundeseife:
Statt Hundeshampoo in Plastikflaschen kannst Du Hundeseife nutzen. Die gibt es oft lose oder im Karton verpackt. Auch hier lohnt sich einen kurzen Blick auf die Zutatenliste, vielleicht kannst Du auch noch Palmöl vermeiden.
Was kann man hier vermeiden: Plastik, Mikroplastik, Palmöl, bedenkliche Inhaltsstoffe, tierische Inhaltsstoffe, Verpackungsmüll.
Leinen, Näpfe, Halsbänder und Co.
Die Grundausrüstung für den Hund – Halsband, Leine, Näpfe – aus hochwertigem Material kaufen, so dass sie lange genutzt werden können. Braucht ein Hund wirklich 6 verschiedene Halsbänder? Weniger ist oft mehr. Plastik kannst Du z.B. vermeiden, indem Du auf Keramiknäpfe zurückgreifst.
Was kann man hier vermeiden: Plastik, Müll durch hohen Konsum, Kosten.
Hundespielzeug:
Auch hier gilt weniger ist mehr und lieber auf Hundespielzeug zurückgreifen, dass aus natürlichen Materialien besteht oder aus alten Materialien gebastelt wird. Zum Beispiel kannst Du aus einer alten Fleece Decke ein schönes Zerrspielzeug basteln.
Was kann man hier vermeiden: Plastik, Mikroplastik, Müll durch hohen Konsum, Kosten.
Kastanienwaschmittel:
Ja, Du liest richtig. Aus Kastanien lässt sich ein prima Waschmittel herstellen. Das Beste daran, Kastanien bekommst Du im Herbst kostenlos und schon ein kleinerer Vorrat reicht bis zum nächsten Jahr. Wir waschen all unsere Hundesachen (Decken, Kissen, Handtücher, Hundemäntel etc.) mit Kastanien. Wie das geht? Auf einem schönen Spaziergang mit Deinem Hund sammelst Du diesen Herbst Kastanien. 6-8 Kastanien zerkleinern, z.B. mit dem Hammer klein schlagen oder in einen kräftigen Mixer (der Eiswürfel crushen kann). In ein Glas geben und mit Wasser auffüllen. Bis zum nächsten Tag stehen lassen, durch ein Sieb schütten und voila das Flüssigwaschmittel ist fertig. Damit kannst Du Deine Wäsche wie gewohnt waschen. Keine Angst, die Wäsche wird nicht von den Kastanien verfärbt, riecht neutral und ist wunderbar weich.
Was kann man hier vermeiden: Plastik, Mikroplastik, bedenkliche Inhaltsstoffe, tierische Inhaltsstoffe, Verpackungsmüll, Kosten.
Hundekotbeutel:
Wir müssen über ein Schei…Thema reden (Tschuldigung, aber diese Einleitung musste sein ?) Hundekotbeutel, sind aus dem Alltag mit Hund kaum wegzudenken. Natürlich ist es richtig und wichtig, dass wir Gehwege, Parks etc. von Hundekot freihalten und dafür benötigen wir zwingend etwas zum eintüten. So eine richtig nachhaltige Alternative ist uns lange Zeit nicht untergekommen. Wir haben uns damit beholfen, dass wir z.B. Frischhaltebeutel und die dünnen Obsttütchen wiederverwendet haben, die uns von Freunden und Verwandten gegeben wurden. So haben wir zumindest keinen neuen Müll produziert. So richtig zufrieden waren wir mit dieser Lösung nicht. Mittlerweile findet man auf dem Hundekotbeutelmarkt einige Tüten die biologisch abbaubar sind, doch schaut man etwas genauer hin ist auch deren Ökobilanz nicht optimal. Eine Alternative bietet the PooPick, dieser wird aus 70% Recycling-Papier hergestellt, die restlichen 30% sind Reste aus der Möbelindustrie.
Was kann man hier vermeiden: Plastik, Erdöl.
Hundefutter:
Egal welche Ernährungsform Du bevorzugst, hier kannst Du einen Blick auf den damit verbundenen Müll werfen. Futter in Dosen oder Aluschälchen produziert natürlich den meisten Müll. Die ersten Hersteller sind schon dazu übergegangen Nassfutter in Gläsern zu verpacken. Schau doch mal, ob das was für Deinen Hund ist. Trockenfutter gibt es in Futtersäcken aus den unterschiedlichsten Materialien und in verschiedenen Größen. Hier solltest Du Papiertüten bevorzugen und auf die größtmöglichste Packungseinheit zurückgreifen. Zum Glück lässt sich Trockenfutter lange lagern. Stellst Du das Hundefutter selber zusammen und fütterst Deinen Hund mit frischen Lebensmitteln, hast Du ganz andere Möglichkeiten Müll zu vermeiden und unverpackte, regionale Lebensmittel einzukaufen. Hundekekse oder Kauartikel werden von dem ein oder anderen Anbieter plastikfrei verpackt angeboten. Alternativ kannst Du Hundekekse auch selber herstellen. Unterm Strich zählt bei der Ernährung natürlich immer, dass Du auf das Wohl und den Bedarf Deines Hundes achtest. Auch wir würden die Bemühung um ein nachhaltigeres Leben nicht über das Wohl unserer Hunde stellen.
Was kann man hier vermeiden: Plastik, Müll allgemein.
Zu guter Letzt noch einen Gedankenanstoß:
Fleisch ist bekanntlich die größte Nachhaltigkeitssünde unserer Zeit. Hier stellt sich die Frage, wie viel Fleisch braucht ein Hund wirklich?
Ich möchte Dir zu diesem Thema einen guten, wissenschaftlich fundierten Blogartikel ans Herz legen:
https://hundeprofil.de/fleisch-oder-allesfresser/
Titelbild: Antje Hachmann