Ernährungsformen

von Sonja Stammer

ERNÄHRUNGSFORMEN

Um die Ernährung des Hundes wird heftig diskutiert und manchmal auch leidenschaftlich gestritten. Wir möchten hier schauen welche Ernährungsformen es überhaupt gibt und was die Vor- und Nachteile sind.

 

Um dir einen Überblick über die Möglichkeiten zu schaffen und einen ersten Einblick in dieses Thema zu geben.

 

ERNÄHRUNGSFORMEN:

1. FERTIGFUTTERMITTEL

Industriell gefertigte Produkte „Alleinfuttermittel“

Trockenfutter

Feuchtfutter (Dose)

 

TROCKENFUTTER

Trockenfutter wird in der Regel als Alleinfuttermittel angeboten, das bedeutet – theoretisch – benötigst du nur dieses Futter, um deinen Hund bedarfsgerecht zu ernähren.

Lange Zeit enthielt Trockenfutter einen viel zu hohen Getreideanteil. Mittlerweile sind auch Trockenfutter mit höherem Fleischanteil auf dem Markt. Geworben wird gerne mit Trockenfutter das als „Getreide frei“ gilt. Aber stattdessen einen sehr hohen Stärkeanteil aus anderen Quellen enthält. Grundsätzlich sollte man immer ein kritisches Auge auf die Zusammensetzung und die Analysewerte haben.

Vorteile: Nachteile:
Wenig Zeitaufwand Thermische, mechanische und chemische Aufbereitung
Preisgünstig   Oft hoher Getreide und/oder Stärkeanteil
Lange haltbar        Geringer Fleischanteil
Sauber und schnell in der Handhabung  Erhöhte Neigung zu Allergien 
Geruchsneutral      Mangelnde Deklaration
Energiesparend Zusatz von synthetisch hergestellte Vitamine und Mineralstoffe

 

 

FEUCHTFUTTER (DOSEN)

Futter in der Dose,  wird auch als Nass- oder Feuchtfutter bezeichnet. Auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan und es sind immer mehr Feuchtfutter auf dem Markt, die kein Getreide enthalten. Mittlerweile gibt es sogar einige, die durch schonende Garung die natürlichen Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe erhalten und so komplett auf synthetisch hergestellte Vitamine und Mineralstoffe verzichten können. 

Auch hier gilt es einen kritischen Blick auf die Zusammensetzung und die Analysewerte zu werfen. Außerdem ist zu bedenken, dass nur deklariert werden muss, was in die Dose kommt. Was in der Dose schon enthalten war, z.B. in der Innenbeschichtung, muss nicht angegeben werden. Es gibt unterschiedlich Verfahren, wie das Futter thermisch aufbereitet wird. Nur durch eine aufwendige und schonende Dampfgarung, werden die natürlichen Nähr- und Vitalstoffe erhalten.

Vorteile  Nachteile
Sauber in der Handhabung Hohes Müllaufkommen
Lange haltbar Thermisch aufbereitet: Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren werden zerstört
Geruchsneutral Oft mangelnde Deklaration
Schnell Inhaltsstoffe sind oft nicht ausreichend bekannt
  Konservierungsstoffe
  Zusatz von synthetisch hergestellten Vitaminen und Mineralstoffen

 

 

2. EIGENPRODUKTION

Für den Hund wird gekocht

„Abfälle“/Reste vom eigenen Essen

Dies ist wohl eine der ältesten Arten seinen Hund zu füttern. Früher (vor der Zeit der industriell gefertigten Futtermittel) gab es Reste von den Mahlzeiten für den Hund, egal ob roh oder gekocht. Der Hund bekam was übrig blieb. Die Vor- und Nachteile beziehen sich auf die gekochte Variante.

Vorteile  Nachteile
Inhaltsstoffe sind bekannt Zeitaufwendig
Hohe Akzeptanz Mangelerscheinungen wahrscheinlich
Günstig Keine Knochenfütterung möglich
Regional Thermisch aufbereitet
  Keine Enzyme

 

 

3. ROHFÜTTERUNG

B.A.R.F.

Prey model raw

Raw and meaty bones

Wenn von Rohfütterung gesprochen wird, bezeichnen viele es als B.A.R.F. Dabei ist B.A.R.F nur ein Modell für die Rohfütterung, neben einigen anderen. Alle haben eins gemein, es geht um Fütterung von rohen Zutaten.

Vorteile  Nachteile 
Inhaltsstoffe und deren Ursprung sind bekannt Zeitaufwendig
Hohe Akzeptanz Lagerung
Befriedigt Bedürfnisse des Hundes Energieaufwendig
Individuell anpassbar Umfangreiches Wissen erforderlich
Starkes Immunsystem Geruch
Allgemein gute Kondition des Hundes  

 

 

4. VEGETARISCHE FÜTTERUNG

Eine rein vegetarische Fütterung verbietet sich von selber. 

Die Tierschutz Hundeverordnung, kurz TierSchHuV besagt in §8 ganz klar: „Sie (die Betreuungsperson) hat den Hund mit artgemäßem Futter in ausreichender Menge und Qualität zu versorgen.“

Der Hund zählt zu den Carnivore (= Fleischfresser), diese Einteilung ist nicht strikt, d.h. dass Hunde durchaus Tendenzen in Richtung Omnivore (= Allesfresser) zeigen.

Für dich bedeutet das: Als Grundnahrungsmittel braucht dein Hund tierische Produkte. Er verträgt aber auch einen gewissen Anteil an pflanzlichen Produkten.

Daher ist überhaupt nichts einzuwenden, wenn du mal einen fleischlosen Tag bei der Fütterung deines Hundes einlegt. Doch für eine rein vegetarische Fütterung ist ein Hund nicht gemacht. Allerdings solltest du auch den Fleischanteil, den dein Hund bekommt kritisch hinterfragen. "Viel hilft viel" führt oft zu einem übersäuerten Hund. Je nach Hunderasse, solltest du den Fleischanteil anpassen.

 

Dies sind die Möglichkeiten einen Hund zu ernähren. Für welche Variante oder welche Mischung aus den verschiedenen Ernährungsmöglichkeiten du dich entscheidet, bleibt dir bzw. den Bedürfnissen deines Hundes überlassen.